HAMMER
TEARS OF DECAY - “SAPROPHYT “
In diesen ersten Longplayer hat so manch einer hohe Erwartungen gesetzt, nachdem sich die vorangegangene MCD “Redemption”  schon als überraschend brutaler  Death/Grind Brecher entpuppte. Und auch dieses Mal steht die Marschrichtung fest. Der überaus kranke Ritt auf den Nervenbahnen schmerzsüchtiger Unbelehrbarer kommt zwar auf Kosten der Abwechslung etwas stumpf daher, braucht sich aber keinesfalls zu verstecken. " Saprophyt“ gibt sich ziemlich Trend unempfindlich, trotzdem hätte ich mir ein paar Bojen im Meer der grindigen Stürme  gewünscht, die gezielt im Ohr hängen bleiben und auf die man bei jedem neuen Durchlauf wieder wartet. Das scheint aber nicht das Ding von TEARS OF DECAY zu sein, und so knüppelt sich der Set betont variationsarm und gleichermaßen brutal durch 10 Songs inklusive Bonustrack. Leute mit Tunnelblick und einem Faible für Schmetterorgien werden trotz einiger Schwächen ihre Freude daran haben. Und es ist eindeutig zu spüren, dass TEARS OF DECAY gern über den großen Teich zur wohl weltbesten Knüppelszene schielen, ohne sie aber völlig zu kopieren. Das ist auch gut so, denn dieser schier kompromisslose Mix aus Überseeballerein und viel eigener Innovativität machte den Reiz an „Redemption“ und jetzt wieder an „Saprophyt“ aus. Also, nicht wirklich ein Überwerk, aber mindestens eine Genusspackung für Fans von „Hämmern bis die Krankenschwester die Schlüpfer sinken lässt“. Und genau die sollte es auch erreichen, denke ich.
Cudgel Agency